Ninah Kim
::: sisoseol ceramics


Mir ist wichtig, eine schöne Form zu schaffen, die ich meistens von der Natur inspiriert kreiere. Ich arbeite gerne an der Drehscheibe und töpfere Teegeschirr, Gebrauchskeramiken und auch experimentiere ich mit verschiedenem Ton, den ich aus verschiedenem Orte gesammelt habe. Mit dem Ton, den ich gesammelt habe, mache ich Schliker, mit dem ich dann meine Keramik bemale. Die Glasuren, die ich für meine Keramiken verwende, mische ich selber mit Holzasche, die ich von einer Tischlerin bekomme.


Nach meinem Kunststudium in Bildhauerei an der HfbK in Hamburg, wollte ich noch das Material Ton tiefer kennenlernen. Ich hatte zwar das Grundwissen aber das war mir zu wenig. So habe nach Keramiker/-innen, die mir weiter helfen, gesucht und durch Zufall habe ich die Keramikerin in Nahe, Friederike Karsten kennengelernt. Dort, in ihrer Werkstatt habe ich im Jahr 2020 ein Praktikum angefangen und gelernt wie man an der Drehscheibe arbeitet. Seit dem arbeite ich in ihrer Werkstatt, unterstütze ihre Prduktion und gleichzeitig produziere ich selber meine Keramiken. 


Vielleicht würdest du dich fragen, was 'sisoseol' heißt? 'si' bedeutet Poesie auf Koreanisch und 'soseol' Literatur, sowie Romane. Da ich vor meinem Kunststudium lange Geistwissenschaft - Literatur und Kunstgeschichte - studiert habe und dabei viel gelesen und geschrieben habe, war mein Leben vor dem Kunststudium sehr anders. Verschiedene Literaturen, die mich berührt haben, haben mich nach Frankreich und nach Deutschland geführt. Was hat dies mit meiner Keramik zu tun? Das habe ich mich selber auch lange gefragt und ich denke, ohne die Zeit, in der ich lange mit Lesen und Schreiben verbracht habe, hätte ich keinen Mut gehabt, große Lebensänderungen anzugehen. Nun habe ich das Gefühl, dass ich durch körperliche Arbeit mit Ton ein harmonisches Körper- und Seelenverhältnis habe. ​​​​